Objekt des Monats August 2020

  

Zum 45. Todestag von Dmitri Schostakowitsch
(geboren am 25. September 1906 in Sankt Petersburg, gestorben am 9. August 1975 in Moskau)

Während sich Schostakowitsch dem Streichquartett erst spät, dafür aber mit stetig wachsender Begeisterung zuwandte, blieben die beiden Sätze für Streichoktett, op. 11, ein vorübergehendes Experiment des jungen Leningrader Komponisten. Sie entstanden 1924/25, zur gleichen Zeit wie seine 1. Sinfonie, op. 10. In ihren Satzbezeichnungen verraten sie musikalische Orientierungen, die auch für den reifen Schostakowitsch gültig blieben: der erste Satz, Präludium genannt, ist eine Hommage an Johann Sebastian Bach, der zweite, ein Scherzo, zeigt in seinem sarkastischen Ton bereits die Doppelbödigkeit späterer Schostakowitsch-Scherzi. Man kann in ihm Anklänge an die Ballettmusik Das goldene Zeitalter und an die ersten beiden Sinfonien hören.

 

Dmitri Schostakowitsch - Sehr seltene Originalausgabe

 

SCHOSTAKOWITSCH, D.: Zwei Stücke für Streichoktett (4 Violinen, 2 Violen, 2 Celli). Op. 11. (1: Präludium in d-Moll; 2: Scherzo in g-Moll). Partitur. Moskau, Wien und Leipzig, Musikselektion des Staatsverlages und Universal-Edition (VerlagsNr. M 7902 und U.E. 9055) 1928. Quart. 38 S. Anstreichungen und Notizen des Widmungsträgers, Titelblatt verso mit kl. Klebespur, am Rand etwas eingerissen. Mit handschriftlichem Namenszug von Paul Ehrlich und eigenhändiger Widmung (2 IV 1933) von Schostakowitsch. Originalumschlag mit Gebrauchsspuren, am Rücken mit Klebestreifen verstärkt. (Artikel 28955)

€ 3.500,-

Sehr seltene Originalausgabe in einem besonderen Arbeitsexemplar. Mit einer 4-zeiligen Widmung in Russisch an den Pianisten Heinrich Ehrlich: "Für meinen Lieben Heinrich Ehrlich als ein Andenken" mit Datum und Unterschrift des Komponisten.
Die zwei Stücke für Streichoktett entstanden in den Jahren 1924-1925. Die Uraufführung fand 9. Januar 1927 im Mozartsaal des Stanislawsky Theaters in Moskau mit den Glière- und Stradivarius-Quartetts statt. Gewidmet dem Andenken des Dichters und Freundes Wladimir I. Kurtschawow. - Hulme², S. 29; Werkverzeichnis Heyer, Sikorski², S. 22.

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