MARPURG, F. W.: Abhandlung von der Fuge nach den Grundsätzen und Exempeln der besten deutschen und ausländischen Meister entworfen. Nebst Exempeln in LXII und LX Kupfertafeln. Neue Ausgabe. 2 Teile in 2 Bänden. Leipzig, A. Kühnel 1806; Bd. 2: C. F. Peters Bureau de Musique [nach 1814]. Quart. VII, 120 S.; 92 S., 3 Bl. Register, Verbesserungen und Verlagsverzeichnis; 122 Notenbeispiele auf 63 S. Kupfertafeln. Alte Notizen im Vorsatz. Einriss im Titel von Bd. 1 sauber repariert, Bd. 2 anfangs wasserrandig, sonst sehr schönes Exemplar auf stärkerem Papier. Pappband der Zeit und Bd. 2 Pappband mit zeitgenössischem Buntpapier.

Artikelnummer: 17869
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  • Zweite Ausgabe von Marpurgs Hauptwerk, der "ersten groß angelegten monographischen Bearbeitung ihres Gegenstandes" (MGG VIII, 1671). Die Notentafeln sind von den Platten der Originalausgabe gedruckt. - Marpurgs 1753/54 erstmals erschienene Abhandlung galt noch bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein als unverzichtbares Lehrbuch im Kontrapunkt-Unterricht. Er geht über eine rein mechanische Anweisung weit hinaus, indem er über die motivische Ableitung der Kontrapunkte und Zwischenspiele aus dem Hauptthema reflektiert. Der Verleger Kühnel wies in seiner Vorrede auf den "klassischen Rang" der Marpurg'schen Fugentheorie hin und verweist mit Stolz auf die Wiener Klassiker. "Alle großen neuern Tonkünstler, z. B. Mozart, J. Haydn verweisen an sich selbst, dass das Genie in vertrauter Bekanntschaft mit dem System der Harmonie, wie es sich in den Werken der fugierten und kanonischen Schreibart offenbaret, seinen Schöpfungen die Kraft und Würde zu geben vermag, womit sie dem Zeitenwechsel trotzen ... nur dem Meister im Contrapunkt [stehen] alle Mittel der Tonkunst zu Gebote. Unter der strengen Regel hat sich die Freiheit gebildet, und er folgt den Gesetzen der Harmonie, ohne in ihren Fesseln zu gehen" 1814/15 studierte auch Beethoven Marpurgs Abhandlung mit dem Gewinn, den der Herausgeber allen Lesern wünschte (G. Nottebohm). Die Widmung an Telemann (I) und Wilhelm Friedemann/Carl Philipp Emanuel Bach (II) fehlt in dieser neuen Ausgabe, die sprachlich leicht überarbeitet ist. - Geschichte der Musiktheorie 10, 170 f.; 11, 149 f. - Damschroder/Williams S. 183
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