BERLIN. - Kostüme auf dem Kön: National=Theater in Berlin. Unter der Direction des Herrn A.W. Iffland. Berlin L. Wittich 1812 Quart. Titel, gestochenes Porträt Ifflands von Schröter, 153 [statt 175] kolorierte Radierungen von Jügel und Wittich nach Dähling. 2 Blatt gebräunt, sonst gut erhaltene, breitrandige Abzüge. Einzelblätter in Sichthüllen. 22/11 In 3 Ordnern

Dekorative Sammlung mit handkolorierten Radierungen von Kostümen aus herausragenden und besonders populären Bühnenstücken des Nationaltheaters Berlin in der Ära "Ifflands". Mit Kostümen aus: Wilhelm Tell, Wallenstein, die Jungfrau von Orleans, Don Carlos, Der Kaufmann von Venedig, die Weihe der Kraft u. a. "Am Repertoire des Berliner Nationaltheaters, das durch die "Kostüme auf dem Kön. Nationaltheater" visualisiert wird, lässt sich ablesen, dass sich die Berliner Klassik sowohl durch Rezeption als auch durch Produktion als kulturelle Blüte entfaltete. Dieses Repertoire zeichnet sich durch Pluralität aus; Iffland nutzte seine Stellung keineswegs aus, um seine eigenen Stücke durchzusetzen. Vielmehr dominierten die Werke Fr. Schillers und A. v. Kotzebues den Spielplan. Neben F. L. Schröders Shakespeare-Übersetzung in Prosa wurden die Versnachdichtungen A. W Schlegels gespielt, Gotters Voltaire hatte nicht weniger Wirkung als der Goethes. Zacharias Werner wurde von Iffland für das Theater entdeckt. Werners "Weihe der Kraft" wurde für die Berliner Bühne maßgeschneidert und feierte einen grandiosen Erfolg" (Gerlach). - Iffland machte das Berliner Nationaltheater zu einer der ersten Bühnen Deutschlands. Zusammen mit Ekhof und Schröder gehörte Iffland zu den großen Charakterdarstellern des 18. Jhdts. - Hoffmann hatte bereits Anfang 1800 mit Iffland, dem Direktor des Königlichen Nationaltheates, schriftlichen Kontakt aufgenommen wegen der Aufführung seines Singspiels "Die Maske". Iffland beantwortete den Brief nie. - Die Sammlung - vermutlich Titelauflage von 1805/08 - erschien in 22 Heften zu 8 Blättern. - Lipperheide Ucd 8.