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BERLIOZ, H.: La Damnation de Faust Légende Dramatique en quatre parties ... OEuv:24. Grande Partition avec texte Francais et Allemande ... Traduction Allemande par Mr. Minslaff. Paris, S. Richault [PlattenNr. 11605.R] [1854]. Folio. Gestochenes Titelblatt, Lithographie von F. Sorrieu, 1 Bl. (Personnages), 32 S. (Vorwort Dt./Franz.), 410 S. Vereinzelt geringfügig stockfleckig, etwas späterer Halblederband. Gebrauchsspuren. Rückenschild erneuert. (Artikel 27998)
€ 1.600, –
Sehr seltene Erstausgabe mit den Merkmalen der Variante C. - Als Textvorlage diente Berlioz Goethes "Faust" in der französischen Übersetzung von Gérard de Nerval. Das Werk wurde in zwei Etappen komponiert. Es geht auf ein Frühwerk Berlioz‘, „Huit scènes de Faust“ von 1828/29, zurück. Als der 25jährige Komponist Goethes Faust in der Übersetzung von Gérard de Nerval las, war er sogleich fasziniert und begann ab September 1828 mit der Umsetzung der Worte in Musik. Die Partitur erschien bereits im April 1829 als Opus 1. Nach einer wenig erfolgreichen Uraufführung fand Berlioz das Werk „unvollendet und sehr schlecht geschrieben“. Erst im Winter 1845/46 nahm er den Stoff auf einer Dirigier-Tournee durch Europa wieder auf und arbeitete alle „Huit scènes de Faust“ musikalisch und textlich umgearbeitet in die „Damnation de Faust“ ein. Das so entstandene Werk passt eigentlich in keine Rubrik, es ist weder Oper, noch Oratorium, noch Kantate oder Chorsymphonie. Die konzertante Uraufführung fand 1846 im Pariser "Salle Favart" der Opéra-comique unter der Leitung von Berlioz statt und war ein Misserfolg. Im Ausland, wie in Moskau, St.Petersburg oder Berlin, war das Stück unter dem Dirigat des Komponisten weitaus erfolgreicher als in Frankreich. Die ersten szenischen Aufführungen fanden erst ab 1893 statt und damit wurde aus der „dramatischen Legende in vier Teilen“ eine Oper. - Die fleurale Titelbordüre zeigt acht Werke von Berlioz und eine gedruckte Widmung an Franz Liszt. Die Lithographie zeigt Fausts Fahrt in die Hölle. - Hopkinson 54 A(c); Holoman Nr. 111.
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BERLIOZ, Hector [1803-1869]: Eigenhändiges musikalisches Albumblatt aus der "Symphonie fantastique" mit Unterschrift. Ohne Ort und, ohne Datum [nach 1830]. Quer-Oktav. 1 Seite. Unter Passepartout. Etwas gebräunt. (Artikel 27303)
€ 8.000,–
Großes, dekoratives Albumblatt, vom Komponisten überschrieben "Fragment de la Simphonie Fantastique. Scène du Bal". Die 28 Takte in 6 Zeilen sind mit "Valse" bezeichnet und stammen aus dem zweiten Akt der Symphonie. Das Werk gilt als eines der bedeutendsten Stück der romantischen Musik und als Schlüsselwerk der sinfonischen Programmmusik. Es ist im Titel bezeichnet mit „Episode aus dem Leben eines Künstlers. Phantastische Symphonie in fünf Sätzen“. Im Programmtext, den Berlioz zum besseren Verständnis der Sinfonie an das Publikum verteilen ließ, findet sich folgende Beschreibung der glanzvollen, hinreißenden Musik der Ballszene: „Der Künstler ist in die verschiedensten Lebensumstände versetzt: mitten in den ‚Tumult eines Festes‘, in friedvolle Betrachtung der Schönheiten der Natur; aber überall, in der Stadt wie auf dem Lande, erscheint ihm das geliebte Bild und versetzt seine Seele in Unruhe.“ Die Uraufführung fand im Dezember 1830 im Pariser Konservatorium statt und war ein „rasender Erfolg“ (Berlioz an seinen Freund Humbert Ferrand) Der neunzehnjährige Franz Liszt wohnte der Aufführung bei und war so begeistert von dem Werk, dass er sich sogleich entschloss, eine Klavierfassung davon anzufertigen, die er 1834 auf eigene Kosten drucken ließ. Die Partitur erschien erst nach Berlioz' Deutschlandtournee 1842.
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