HERLOSSSOHN, C. [d.i. B. S. G. K. R. HERLOSS]: Hahn und Henne. Liebesgeschichte zweier Thiere. Leipzig W. Nauck 1830 Titel mit Holzschnittvignette, 321 S., 24 Holzschnittvignetten im Text von Green nach Wagner. Teilweise etwas stockfleckig. Pappband mit aufgezogenem illustriertem Originalumschlag.

Seltene Erstausgabe der witzig-satirischen Kritik an Gesellschaft und ständischer Ordnung, versteckt hinter einer Tiergeschichte. "Ich bitt' Euch doch um Gotteswillen, Macht mir aus den Thieren nicht etwa Leute, Und wenn ich von Schafen und Eseln sprech'; Sagt nicht, daß es Euch oder Andre bedeute" (Motto). Herloßsohn (1804 - 1849) mit wirklichem Namen Borromäus Sebastian Georg Karl Reginald Herloß war mit dem Führer der tschechischen Revolution Karel Sabin befreundet. Seit 1825 lebte er in Leipzig und gab dort ab 1830 den "Komet" heraus, der sowohl in literarischen wie gesellschaftspolitischen Fragen prägend wirkte (vgl. Der Literarische Vormärz 1830 bis 1847, S. 269). Mit ihm hat er die Revolution in den deutschen belletristischen Journalen begründet. Herloßsohn zählte zu den gelesensten Schriftstellern seiner Zeit. - Goedeke X, 457, 30.