SCHLEGEL, F.: Lucinde. Ein Roman. Erster Theil [alles Erschienene]. Berlin, H. Frölich 1799. 1 Bl., 300 S. Altersbedingt etwas gebräunt und stockfleckig. Titel mit kleinem hinterlegtem Ausschnitt ohne Titelverlust. Halblederband der Zeit. - Breitrandiges Exemplar.
Artikelnummer: 27157
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Erstausgabe des berühmt-berüchtigten autobiographischen Schlüsselromans, der seinerzeit durch seine "Enthüllungen" und die ungewöhnliche Textstruktur, begleitet von zahlreichen Schmähschriften und gehässigen Rezensionen, einen Skandal auslöste. Dieser geistreiche Roman des Romans kann als die allegorisch-symbolische Umsetzung von Schlegels eigener Romantheorie gelten. Es ist einer der eigenständigsten, kühnsten Romane der Frühromantik, der die klassische Form sprengt und die offene Romanform des 20. Jhdts. bereits vorwegnimmt. Den höchsten Sinn einer geistigen und körperlichen Partnerschaft sieht Schlegel in der Ehe, was wegen seiner freien Darstellung oft verkannt wurde. Der einzige Zeitgenosse, der seine Anschauungen begriff, war der Freund und Theologe Friedrich Schleiermacher, in seinen "Vertrauten Briefen über Lucinde" lieferte er eine glänzende Verteidigung Schlegels. - Goedeke VI, 21, 20; Hayn-Gotendorf VII, 175.