SCHILLER, F.: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder ein Trauerspiel mit Chören. Tübingen J. G. Cotta 1803 XIV, 162 S., 1 Bl. Druckfehler, anfangs stockfleckig, 1 kl., sauber rep. Einriss. Pappband im Stil der Zeit.

Artikelnummer: 25336
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  • Erstausgabe in einem nahezu fleckenlosen Exemplar auf besserem Papier. Das Werk wurde laut Verlagsbibliographie in 6150 Exemplaren gedruckt und erschien in 4 Bindequoten, die nur anhand der Druckfehlerberichtigungen auf S. 162 bzw. dem unpaginierten Blatt zu unterscheiden sind. Unsere Ausgabe ist der Druck E². Interessanter Versuch Schillers, das antike Theater zu aktualisieren. Der Dramatiker wollte eine "einfache Tragödie nach der strengsten griechischen Form" schreiben, die nur "20 Scenen und fünf Personen" enthält. Er vermischte die 3 Mythologien Christentum, griechische Mythologie und "Mahomedanismus" und versetzte die Handlung ins Sizilien des 11. Jahrhunderts. Die Einführung des Chors, den Schiller so gebrauchte wie in der alten Tragödie, löste bei den Zeitgenossen Befremden und Unverständnis aus, was ihn dazu veranlasste, der Druckfassung die Vorrede "Ueber den Gebrauch des Chors in der Tragödie" voranzustellen, in der er seine Motive erläutert. Selbst Goethe fand in seinem Gedicht über das Stück und seinen Autor "Was er gethan, soll keiner wiederholen" (Schillers Braut von Messina. Den 15. December 1818) und so bleibt die "Braut" "ein auf höchstem Niveau gescheitertes tragisches Experiment" (Dieter Borchmeyer). - Hoffmann beschäftigte sich während seines Aufenthaltes in Plozk eifrig mit dem Drama. Wertvolle Anregungen erhielt er für seine "Elixiere des Teufels" und die Parallelen sind unverkennbar (Ellinger in Werke, 2. Aufl. 1927, Bd. 2, S. 9). - Schiller Nat.-Ausgabe Bd. 10, S. 328; Marcuse 240 ungenau.
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