KUJAU, Konrad HITLER, Adolf. - [1938-2000]: Fälschung eines eigenhändigen Tagebucheintrags mit Unterschrift. O.O., 4. Juli 1934.. Groß-Quart. 29,6 x 21 cm. 1 S.

Artikelnummer: 28600
2500,00 €
Steuerbetrag
Standardisierter Preis / COM_VIRTUEMART_UNIT_SYMBOL_:
  • FÄLSCHUNG, UM GESCHICHTE UMZUSCHREIBEN Vor genau 30 Jahren, im April 1983 verkündete das Nachrichtenmagazin "Der Stern" im Besitz der 62 geheimen Tagebücher Adolf Hitlers zu sein, die es für 9,3 Millionen DM erworben hatte. Eine Woche später flog der Schwindel aufgrund eines Gutachtens des Bundeskriminalamtes und der Bundesanstalt für Materialforschung auf, das ergeben hatte, dass die verwendeten Materialien erst nach dem 2. Weltkrieg hergestellt wurden. Zudem ergaben linguistische Analysen, dass der Sprachduktus der Tagebücher nur bedingt dem Hitlers entsprach. Der Fälscher Konrad Kujau wurde im Juni 1985 in Hamburg wegen Betrugs zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Entlassung nutzte Kujau seine gewonnene Popularität und eröffnete sein eigenes Atelier in dem er "original Kujau-Fälschungen" offiziell verkaufte. Neueste Forschungen belegen jedoch, dass er keineswegs der lustige Ganove und Fälscher war für den er sich ausgab, sondern ein verkappter Neonazi. In seinen Fälschungen stellte er eine positive Hitler-Figur dar, als einen von Zweifeln geplagten Menschen, der nichts vom Holocaust gewusst haben will. Kujau verfälschte somit mit seinen "Hitler-Tagebüchern" die reale Geschichte der NS-Zeit. "Heute kommen immer mehr genaue Meldungen auf meinen Tisch.Habe ich die Urteile gegen Schneidhuber und Schmid zu hart gefällt? Habe heute nochmals mir über beide einen genauen Bericht geben lassen, auch habe ich den Bericht, den Schmids Frau dem SD (Sicherheitsdienst) gab genau gelesen. Diese Leute standen innerlich nicht dem Nationalsozialismus nahe, sondern Röhm und nur diesem Mann. ..." Im Zuge der Röhm-Affäre wurden der ständige Stellvertreter Ernst Röhms im Bayerischen Ministerrat, der SA-Mann August Schneidhuber (1887-1934) und sein Stellvertreter Wilhelm Schmid (1889-1934) in der Nacht zum 30. Juni 1934 zusammen von dem nach München gekommenen Hitler persönlich vorgeladen und des Hochverrats gegen ihn, Hitler, und die NSDAP bezichtigt: Hitler enthob Schmid und Schneidhuber unter Verweis auf einige Aufmärsche der Münchener SA, die ihm suspekt erschienen, aller ihrer Ämter und riss ihnen die Orden und Rangabzeichen von ihren Uniformen. Anschließend ließ er sie verhaften und ins Gefängnis München-Stadelheim bringen, wo Schmid und Schneidhuber am Nachmittag des 30. Juni zusammen mit vier weiteren SA-Führern erschossen wurden.
Logo VDA Unser Antiquariat ist Mitglied im traditionsreichen Verband der deutschen Antiquare (VDA) und der International League of Antiquarian Booksellers (ILAB). ILAB Logo