MANN, Thomas [1875-1955]: Eigenhändiger Brief mit Ort, Datum und Unterschrift. Bad Tölz, 24. XI. 1913. Oktav 20,5 x 12,7 cm. 2 Seiten. Gedruckter Briefkopf. Knickfalte.

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  • "DIE PASSION FÜR WAGNERS ZAUBERVOLLES WERK BEGLEITET MEIN LEBEN" Schöner, unveröffentlichter Brief an den Musikkritiker und -schriftsteller Oskar Bie (1864-1938), in dem er sich auch zu Richard Wagner äußert. "Gestern las ich bis tief in die Nacht hinein die Kapitel über Wagner in Ihrem Opernbuch - mit Entzücken; ich hatte große Lust, Ihnen die Hand zu drücken und Ihnen zu danken. So artistisch und zugleich so gefühlvoll hat vor Nietzsche nur [E.T.A.] Hoffmann über Musik geschrieben und nach Nietzsche nur Sie. Ihre Auffassung der Erscheinung Wagners, der mächtigen Thatsache Wagner ist gesund und fein zugleich, - eine Erlösung für mich; von Chamberlain-Glasenapp einer - und diesem unangenehmen Herrn Ludwig andererseits. Nur im Zusammenhang mit der Oper, wie Sie ihn befragten, sieht man ihn in seinem rechten Licht, nur so vermeidet er die Liebe nicht, die ihm schließlich doch immer gehören muß. Es ist die Sublimierung der Oper, wie Ibsen die Sublimierung des bürgerlichen Schauspiels war, und Sie hätten mit Beziehung auf ihn die Notiz aus Ottiliens Tagebuch citieren können: 'Alles Vollkommene in seiner Art muß über seine Art hinausgehen, es muß etwas Anderes Unvergleichliches werden'". - Wagner und seine Musik übten auf Thomas Mann eine große Faszination aus und schon in jungen Jahren setzte er sich kritisch mit ihm auseinander. Zeugnis davon ist auch der 1933, zum 50. Todestag Wagners, geschriebene Essay "Leben und Größe Richard Wagners". - Nicht abgedruckt in der Briefausgabe I (1889-1913) und Regesten und Register. Der umfangreiche Briefwechsel zwischen Th. Mann und Bie ist teils verschollen.
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