KERNER, Justinus [1786-1862]: Eigenhändiger Brief mit einem eingeschobenen vierzeiligen Gedicht, Unterschrift und Anschrift. (Weinsberg,, 10. Dezember 1854).. Quart. 27,5 x 21,8 cm 3 Seiten auf Doppelbogen. Mit Poststempel und Briefmarke. Kleiner Randausriss.

Artikelnummer: 19064
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  • "EUER UNGLÜCKLICHER FREUND J. KERNER" Ausführliches, persönliches Schreiben an die langjährige Familienfreundin Emilie, die Frau des Obertribunalpräsidenten Gustav von Pfaff in Esslingen. Kerner dankt ihr für Trost und Familiennachrichten und Gott dafür, daß bei ihnen "die Tage noch nicht hereinbrachen von denen es heist: sie gefallen mir nicht". Im Glück kann man "Trost aller Art schiken", besonders den oberflächlichen "sogenannten religiösen. Mein Schmerz und mein Glaube geht tiefer". Seit dem Tod seiner Frau im April ist sein "Schmerz nicht mehr zu stillen" und sein Glaube ist der an eine alles verstehende Liebe, die weiss, "warum sie diesen nicht zu stillenden Schmerz noch in mich legen musste". Dieses Empfinden äußert er nochmals in dem anschließenden Gedicht. Er berichtet weiter von einem Nervenfieber seines Schwiegersohnes in Heilbronn - Pfarrer Friedrich Gsell -, dem es nun besser gehe, der aber "noch lange nicht thätig seyn" kann. Auch habe die Finanzkammer ganz in seiner Nähe ein Haus gekauft und "an dasselbe wird mir zur liebsten Aussicht das Gefängnis auch hingebaut. Doch ich sehe ja nicht mehr u. seit mein Rikele mein Häuschen nicht mehr bewohnt, ist es ein gewöhnliches geworden". Depressiv und hoffnungslos schließt er: "Thut nichts! wahrscheinlich sehen wir uns auf dieser Welt nie wieder".
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