GELLERT, Christian Fürchtegott [1715-1769]: Eigenhändiges Stammbuchblatt mit Ort, Datum und Unterschrift Leipzig, 1. Januar 1755. Quer-Oktav. 10,6 x 17 cm. 1 Seite. Etwas gebräunt

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  • Stammbuchblatteintrag für einen Studienabgänger in Leipzig mit einem Zitat des kurz zuvor verstorbenen Lyrikers und Fabeldichters Friedrich von Hagedorn (1708-1754). Wie Gellert war er ein Vertreter der deutschen Rokokolyrik, die in Deutschland gleichzeitig in Hamburg, Halle und Leipzig ihren Höhepunkt fand, wobei der Patrizier und Diplomat Hagedorn am Anfang und in der Spitze der Hamburger Rokokolyrik stand. "Hagedorn / Um Gram u. Unmuth zu verhüten, Will ich mich unbemerkt erfreun, Nicht viel gehorchen, nicht gebieten, Kein Sklave u. kein König seyn". Unterzeichnet: "Dem Herrn Besitzer d. Stammb. wünscht bey seiner Rückkehr in sein Vaterland u. zu allen seinen rühmlichen Unternehmungen Glück C. F. Gellert". Von fremder Hand wurde nach dem Tod Gellerts eingetragen: "+ 1769 und auf d. Tod kamen viele Ehrengedächtnisse u. Denkmähler zum Vorschein". Gellert war in der Mitte des 18. Jahrhunderts einer der meistgelesenen deutschen Dichter. Einem breiten Publikum war er bekannt durch seine Tierfabeln, die um 1750 nach der Bibel das meistgedruckte Buch waren. 1751 erhielt er in Leipzig eine ao. Professur für Philosophie. Zu seinen Studenten zählte auch J.W. von Goethe, der seine Morallehre als "Fundament der deutschen sittlichen Kultur" bezeichnete. - Rückseitig auf dem Stammbuchblatt ein Zitat von Ovid (in lateinischer Sprache) von Gottlob Friedrich Lechla (1734-1783), evangel. Pfarrer in Sachsen, datiert Leipzig 1751.
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