51. Stuttgarter Antiquariatsmesse 2012

Antiquariatsmesse_Stuttgart_2012_webSehr geehrte Kunden,

gerne möchten wir Sie auf die vom 27. - 29. Januar stattfindende 51. Stuttgarter Antiquariatsmesse im Württembergischen Kunstverein (Schlossplatz 2) hinweisen.

Die Stuttgarter Antiquariatsmesse, organisiert vom Verband Deutscher Antiquare e.V., ist die zweitälteste Messe Europas und die älteste Messe für Antiquare, Autographen- und Graphikhändler in Deutschland. International renommierte Händler aus Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, den USA, Österreich, Frankreich, der Schweiz, Ungarn und den Niederlanden präsentieren wertvolle Manuskripte, Bücher, Autographen und Graphiken aus fünf Jahrhunderten Buchdruck und Buchkunst. Sie verwandeln das stilvolle Ambiente des Württembergischen Kunstvereins für ein Wochenende in einen Marktplatz, auf dem das Besondere, das Schöne, gehandelt wird.

Kostenlose Eintrittskarten (solange der Vorrat reicht) senden wir Ihnen gern auf Wunsch zu. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Unseren Verkaufsstand mit der Nummer 77 finden Sie nach dem Eintritt in den Kuppelsaal über den Durchgang zur Cafeteria im hinteren großen Ausstellungsraum auf der linken Seite (siehe Standplan). - Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Unser Beitrag im Messekatalog

Brahms – Reger, Max [1873–1916]. Eigenhändiges Musikmanuskript. 1906. Folio. 14 S. Vorwiegend mit roter und schwarzer Tinte.
Fünf Lieder von Johannes Brahms, neu instrumentiert von Max Reger. 1) Feldeinsamkeit. Op. 86, 2. 2) Sapphische Ode Op. 94, 4. 3) Nachtigall Op. 97, 1. 4) Immer leiser wird mein Schlummer. Op. 105, 2. 5) Auf dem Kirchhofe Op. 105, 4 und 6) „Ständchen“ Op. 106,1. Es handelt sich um die Druckvorlage für die Ausgabe, die 1906 im Simrock-Verlag unter dem Titel: „Lieder für Pianoforte (mit deutsch-engl. Text) bearbeitet von Max Reger“. Heft 2. Das in diesem Druck erschienene Lied „Mädchenlied“ Op. 107, 5 liegt hier nicht vor. Die Lieder zählen zu den späten Brahms-Liedern. – Diese insgesamt 4-bändige Sammlung ist sowohl McCorkle als auch Stein unbekannt. Stein kennt nur die spätere, bei Simrock 1914/15 erschienene Ausgabe „Sechs Lieder instrumentiert“, in der das Lied „Nachtigal“ fehlt. Mit dem Text der Gesangsstimme über den Klaviernoten ohne die Noten der Gesangsstimme. Preis: 4500,- EUR

Butler, C. The Feminin Monarchi’, or the Histori of Bee’s. Shewing Their admirable Natur’, and Propertis; Their Generation and Colonis; Their Government, Loyalti, Art, Industri; Enimi’s, Wars, Magnanimiti, etc. Oxford, W. Turner 1634. Quart. 8 Bl., 182 (recte 180) S. Textholzschnitt, 7 Holzschnitt-Diagramme, 4 S. Noten in Typendruck sowie zahlreiche Holzschnitt-Bordüren-und Initialen. Goldschnitt. „Buchbinder-Marke“ im Vorsatz. Exlibris. Lederband des 19. Jahrhunderts mit Rücken- und Deckelvergoldungen sowie Blindprägungen auf den Deckeln. Etwas berieben.
Sehr seltene Ausgabe des berühmten ersten englischsprachigen Werkes über Bienenzucht und Bienenmusik. In dem Werk unternimmt Butler den Versuch das „Bienengesumm“ musikalisch zu notieren. Während die Erstausgabe von 1609 nur wenige Noten enthält, ist in der vorliegenden seltenen 3. Ausgabe erstmals ein voll entwickeltes „Bienen-Madrigal“, das so genannte „Melissomelos“ veröffentlicht. Die 4 Stimmen sind in Chorbuchform angeordnet. Als typografisches Kuriosum wurden „Bassus“ und „Contratenor“ verkehrt gedruckt, damit 4 Sänger gleichzeitig Einblick in die Noten haben. – Wolffheim 1730; Grove² 4, 683; Eitner II, 253. (Siehe die Abbildung) Preis: 3200,- EUR

Grimm, Wilhelm [1786–1859]. Eigenhändiger Brief mit Ort, Datum und Unterschrift. Berlin, 17. Juli 1852. Oktav. 1 Seite. Gelocht. Leicht gebräunt.
Inhaltsreicher Brief an den bedeutenden Sprachforscher Konrad Hofmann, Professor für altdeutsche und altromanische Sprache in München. Grimm dankt ihm „für das schöne geschenk, das Sie mir mit Ihrer ausgabe des Amis und Jourdain und der Abhandlung über Guillaume gemacht haben“. „Schon wegen des Athis und Prophilias, dem die alte sage von den beiden freunden zu grund liegt, und Konrads Engelhart war mir der zugang zu einer noch unbekannten darstellung von werth“. Grimm gab den Erstdruck des „Athis und Prophilias“ 1846–52 heraus. Preis: 2000,- EUR

Mendelssohn Bartholdy, Felix [1809–1847]. Eigenhändiger Brief mit Ort, Datum und Unterschrift. Berlin, 9. August 1835. Groß-Quart. 3 Seiten.
Großer Brief an seinen Freund Wilhelm Schadow (1788–1862), Maler und Direktor der Kunstakademie in Düsseldorf. Zunächst berichtet Mendelssohn ausführlich von Familienereignissen. Danach folgt eine heitere Schilderung der „antihöfischen Revolution“ in Berlin aus eigenem Erleben am 3. 8. 1835: „… es sollen 150 Strassenjungen arretirt sein, und 50 andere Leute; was sie gewollt haben … erst Raketen steigen lassen; da sie das nicht sollten, wollten sie das Militär ärgern und necken, stachen die Dragonerpferde mit Nadeln u. s. f., hierauf prügelte man sich gegenseitig, unter Linden wurden alle Laternen eingeschlagen, alle Bänke demoliert … ganz Berlin stürmte hin und sah der Revolution zu, und am Tage darauf sangen die Schusterjungen: Heil die im Siegeskranz, heut bleibt keine Scheibe ganz … so habe ich die Berliner Revolution, die ich hier erlebt, historisch dargestellt, wie Ranke das Mittelalter … Wenn Ihnen nun nicht vaterländische zu Muth wird, so weiss ich’s nicht …“. Preis: 5000,- EUR

Moritz, K. Ph. Reisen eines Deutschen in Italien in den Jahren 1786 bis 1788. In Briefen. 3 Theile. Stil der Zeit mit eingebundenen zeitgenöss. Berlin, F. Maurer 1792–93. 4 Kupfer von D. Berger nach P. L. Lütke, 5 Bl., 224 S.; 2 Bl., 238 S.; 1 Bl., 304 S., 8 Bl (Register). Etwas gebräunt. Teils alte Besitzeintragungen in den Vorsätzen. Halblederbände der Zeit mit Rückenvergoldung.
Erstausgabe der Reiseerinnerungen in Briefform, die mit zu den literarisch bedeutendsten im 18. Jh. gehören. In den Erinnerungen schildert Moritz auch die gemeinsame Zeit mit Goethe in Rom. Goethe schreibt an Charlotte von Stein: „Moritz ist hier, … , ein sehr guter, braver Mann mit dem wir viel Freude haben“. Moritz in einem Brief an seinen Verleger J. F. Vieweg (3. Febr. 1787): „… Da ich nehmlich die Sache erwogen habe, so scheint es mir, als müsse eine Reisebeschreibung von Italien ganz etwas anderes werden, als die von England, wenn ich meinen Kredit beim Publikum nicht verlieren will…. Mein Buch über Italien muss nothwendig etwas Gründliches und dabei unterhaltendes seyn, wenn es sich unter den vielen Büchern, die man über Italien hat, vorteilhaft auszeichnen soll …“ In Goethes kunsttheoretischen Schriften findet sich manche Anregung durch die Gedanken von Moritz. (Auch ich in Arkadien S. 126). – Kippenberg I, 1227; Goedeke V, 491, 17; Rümann 765. Preis: 2500,- EUR

Mozart, W. A. Le Nozze di Figaro. Dramma giocoso in quattro atti. Messo in Musica dal Signore W. A. Mozart. [KV 492]. Bonna e Colonia, N. Simrock (PlattenNr. 1603) [1819]. Folio. Lithographiertes Titelblatt, 515 S. 2 Blatt am rechten Rand etwas eingerissen. Nahezu fleckenfrei. Schöner Halblederband.
Erste deutsche Partitur-Ausgabe in einem schönen breitrandigen Exemplar. – Der Text von L. da Ponte nach Beaumarchais ist hier italienisch, deutsch und französisch wiedergegeben. Die deutsche Übersetzung lieferte A. F. von Knigge. – Mit den bei Hoboken beschriebenen „Leerseiten“ zwischen dem 2., 3. und 4. Akt. – Haberkamp S. 261; RISM M 4342; Hob., Bd. 11, 267. Preis: 1600,- EUR

Printz, W. C. Historische Beschreibung der Edelen Sing= und Kling=Kunst/ in welcher Deroselben Ursprung und Erfindung/ Fortgang/ Verbesserung/ unterschiedlicher Gebrauch/ wunderbare Würckungen/ … erzehlet und vorgestellet werden/ aus Denen vornehmsten Autoribus abgefasset und in Ordnung gebracht … Dresden, J. Chr. Mieth 1690. Quart. Allegorischer Ziertitel in Kupferstich, 3 Blatt, 223 S. mit Notenbeispielen, 7 Blatt und 5 Kupferstichtafeln. Halbpergamentband mit zeitgenössischem Buntpapier.
,,Dies’ Werk ist überhaupt der erste ernsthafte Versuch einer allgemeinen Musikgeschichte“ (Wolffheim II, 276). Sehr seltene erste Ausgabe. – Der Verfasser Wolfgang Caspar Printz von Waldthurn (1641–1717) gehört zu den bedeutenden Theoretikern seiner Zunft um 1700. Schon als 25jähriger (1666) hat er eine Sing¬lehre veröffentlicht, der dann weitere folgten, bevor er mit vorliegendem Hauptwerk hervortrat. Gestützt auf einige von Descartes’ Thesen formuliert Printz erstmals eine genaue Takt- und Rhythmuslehre, die auffallende Gemeinsamkeiten mit Opitz’ Poeterei aufweist. Bedeutende Musiker seiner Zeit wie Praetorius, Frescobaldi, Kindermann u. v. a. werden historisch einbezogen. – RISM II, 671; Eitner VIII, 70. Preis: 3800,- EUR

Spee, F. v. Trvtz Nachtigal, Oder Geistlichs=Poetisch Lvst-Waldlein, Deßgleichen noch nie zuvor in Teutscher sprach gesehen. Jetzo/ … / zum erstenmahl in Truck verfertiget. Köln, W. Friessem 1649. Duodez. Kupfertitel, 7 Bl., S. 1–341 (Text), 3 S. (Register und Errata), 24 gestochene Notentafeln. Rückseite des letzten Notenblattes und 1 weißes Bl. mit Eintragungen von alter Hand. Titel mit altem Besitzeintrag. Teils mit An- und Unterstreichungen mit Rot- bzw. (überwiegend) Bleistift. Einige Blatt knapp beschnitten. Notentafeln im Außensteg geringfügig angeschnitten mit leichtem Notenverlust. Letztes (weißes) Bl. im unteren Falz angerändert. Leicht gebräunt. Pergamentband der Zeit. Neu aufgebunden, vorderes Gelenk teils gebrochen. Leicht berieben.
Eines der Hauptwerke deutscher Barockdichtung. Seltener Erstdruck mit dem Notenanhang für bezifferten Bass und Solostimme, die einem Teil der Auflage fehlt. Die Melodien stammen vermutlich von Jacob Gippenbusch. – „Der Autor erklärt den Titel des Buches in der Vorrede: ‚weil es trutz allen Nachtigallen süß und lieblich singet und zwar aufrichtig Poetische‘. In diesen wundervollen Worten mit ihrer für das 17. Jahrhundert fast unbegreiflichen Kindlichkeit und Einfachheit ist das Wesen des Buches wirklich gekennzeichnet. Es ist ganz und gar Naturlaut, ganz und gar gen Himmel gerichtet und durchaus dichterisch. Das 17. Jahrhundert kennt nichts Ähnliches; jedes Gedicht ist ein Aufschwung, ein Flügelschlag und ein Staunen und Wissen zugleich. … „ (Wolfskehl). Das Werk wurde posthum veröffentlicht und ist in „verschiedenen Versionen überliefert. Die Textgenealogie, die sich durch erschließbare Ur- und Zwischenstufen und mehrschichtige Korrekturen kompliziert, ist noch umstritten. 24 Lieder sind aus dem ‚Güldenen Tugend-Buch‘ übernommen“ (KNLL). Das „Liederbüchlein“ wirkte bis in die Romantik. Schlegel und Brentano veranstalteten davon eine Neuausgabe und über nahmen 5 Lieder in „Des Knaben Wunderhorn“. – Dünnhaupt² V, 3.1; Spee Ausst.Kat. Düsseldorf 1991, 118; RISM B VIII, 1, 274; Wolffheim II, 2438; Goedeke III, 194. Preis: 7000,- EUR

Für das Angebot aus dem Messekatalog gelten die Verkaufsbedingungen der Stuttgarter Antiquariatsmesse!

Das Losverfahren: Die im Messekatalog angezeigten Titel dürfen in den ersten 45 Minuten nach der Eröffnung nur reserviert, nicht aber verkauft werden. Alle Interessenten, die eines oder mehrere dieser Objekte erwerben möchten, tragen sich am Stand der Aussteller in eine von der Messeleitung vorbereitete Liste ein. Eingetragen werden der Titel aus dem Messekatalog, der Name des Interessenten und eine Eingangsnummer. Nach 45 Minuten entscheidet das Losverfahren, wobei die höchste gezogene Nummer gewinnt.

Wichtig: Der Interessent muss während der Auslosung am Stand sein. Pro Titel aus dem Messekatalog darf sich jeder Interessent nur einmal in die Liste eintragen. Der Eintrag muss vom Aussteller abgezeichnet bzw. abgestempelt werden. Eingereichte (oder hingeworfene) Visitenkarten werden für die Auslosung nicht berücksichtigt. Aussteller dürfen am Losverfahren nicht teilnehmen.

Adresse:
Württembergischer Kunstverein,
Schloßplatz 2, Stuttgart

Öffnungszeiten:
Freitag, 27. Januar bis Sonntag 29. Januar 2012
Freitag 11 bis 19.30 Uhr.
Samstag, Sonntag 11 bis 18 Uhr

Eintrittspreis: Euro 5,–
Kinder bis 12 Jahre frei

Verkaufsbedingungen für den Messekatalog: Alle Angebote dieses Kataloges sind bei Messeeröffnung an Anwesende verkäuflich. Gibt es mehrere Interessenten für ein Objekt aus dem Messekatalog, entscheidet 45 Minuten nach der Eröffnung das Losverfahren. Vor der Auslosung müssen sich die Interessenten in eine Liste eintragen. Während der Auslosung müssen sie am Stand anwesend sein. Telefonische oder schriftliche Bestellungen direkt an die Aussteller können erst am zweiten Messetag berücksichtigt werden. Die Katalogpreise sind in Euro und beinhalten die gesetzliche Mehrwertsteuer. Ausgenommen sind diejenigen Objekte, die von den Ausstellern margenbesteuert angeboten werden. Sie sind im Katalog mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Alle Aussteller garantieren die einwandfreie Herkunft und korrekte Beschreibung ihrer Waren.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Besuch der Stuttgarter Antiquariatsmesse!

Weitere Informationen finden Sie unter: www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de

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