Objekt des Monats Januar 2020

  

Zum 264. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart
(geboren am 27. Januar 1756 in Salzburg, gestorben am 5. Dezember 1791 in Wien)

Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart, wie sein vollständiger Name lautete, komponierte seit seiner Kindheit über 600 Werke. Die „Entführung aus dem Serail“ wurde am 16. Juli 1782 am Wiener Burgtheater unter der Leitung des erst 26-jährigen Komponisten uraufgeführt und veranlasste den kaiserlichen Auftraggeber Joseph II. zu dem Ausspruch „zu schön für unsere Ohren und gewaltig viel Noten, lieber Mozart“, worauf dieser ironisch erwiderte: „gerade so viel Noten, Euer Majestät, als nötig sind“.

 

Erstausgabe des Klavierauszugs des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart.: Die Entführung aus dem Serrail

 

MOZART, W. A.: Die Entführung aus dem Serrail [!]. Ein komisches Sing=Spiel in drey Aufzügen, Die Musick ist von dem vortrefflichen Herrn Mozart, und Der Klavier=Auszug von Herrn Abbé Starck. [KV 384]. Mainz, B. Schott (PlattenNr. 44) [nach 1785]. Quer-Quart, Gestochener Titel, 134 S. Titel mit verblichenem alten Namenszug. Nahezu fleckenfrei. 2 Bl. mit kleinen Randläsuren. Bindung etwas gelockert. Guter Abzug. Pappband.

- verkauft -

Erstausgabe des Klavierauszugs mit dem hübschen Titelblatt. Frühe Verlagsproduktion der Firma B. Schott in Mainz. - Um den Absatz der Oper schnell zu steigern, wurden die Arien mit eigenen Titelblättern versehen und einzeln verkauft. Je nach  Bedarf wurden die Einzelnummern auch wieder zu einem kompletten Klavierauszug zusammengefasst und verkauft. - Unser Exemplar mit den Merkmalen des 3. bis 5. Abzugs (vgl. Haberkamp S. 177 ff.). - "Bei dem vorliegenden Klavierauszug der Oper handelt es sich bereits um die 2. Ausgabe. Die etwas verworrenen Zusammenhänge versucht E. Laaff zu klären: 1783 hatten sowohl Schott in Mainz als auch Götz in Mannheim unabhängig voneinander einen Klavierauszug herausgebracht. Er beruhte auf Kopien, die J.F.X. Starck in Wien, wohl ohne Wissen Mozarts, angefertigt und den beiden Verlagen verkauft hatte. Leopold Mozart forderte von beiden die Stichplatten und die Zurückziehung der Exemplare und verklagte sie schließlich vor Gericht, nachdem die Verleger die Forderungen zurückgewiesen hatten. Nach Starcks Aussage vor Gericht hatte W. A. Mozart ihm jedoch ausdrücklich die Kopierung und Verbreitung erlaubt. Leopold Mozarts Klage wurde daher abgewiesen. Nach Laaff war bereits 1784 die erste Auflage des Klavierauszugs vergriffen und bei einer Neuauflage wollten Mozarts sich sogar selbst beteiligen. Exemplare der 1783 erschienenen Klavierauszüge bei Schott und Götz sind bisher nicht nachweisbar. Das frühe Erscheinen des Schott-Drucks hatte auch Mozarts Arbeit an einem Klavierauszug jäh beendet, der bei Torricella in Wien herauskommen sollte" (Haberkamp I, 179 f.). - Haberkamp I, 178ff; Slg. Hoboken Bd. 11, 140.

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